1. Uranabbau :
Uran wird wie jedes andere Metall auch als Erz abgebaut. Der Urangehalt in diesem Erz beträgt aber in der Regel nicht mehr als
0,5%. Trotzdem geht der Bergarbeiter hier ein sehr hohes Risiko ein. Denn
hierbei besteht die Gefahr das sich der Staub, der beim Abbau nun einmal
entsteht, in der Lunge des Bergarbeiters festsetzt. Ganz davon abgesehen
wird hier bei auch ein Gas (Radon) freigesetzt, das für den Bergarbeiter
eine große Gefahr darstellt. Dazu kommt noch der relativ hohe Anteil
an unbrauchbaren aber trotz alledem strahlenden Abfall, der nun auf sog.
Schutthalden bzw. Schlammdeponien unter freiem Himmel lagert und während
der Regenperioden in das Grundwasser gespült wird. Hierdurch entsteht
eine zusätzliche Belastung der Umwelt und somit auch für den in
ihr lebenden Menschen sowohl durch Strahlung von Außen (Luft und Boden)
als auch von Innen (Nahrungsaufnahme und Wasser). Dazu kommt noch, daß
auch andere Stoffe bzw. Gase wie z. B. Blei, Quecksilber und Arsen, beim
Abbau freigesetzt werden. Diese gelangen nun natürlich ebenso ungehindert
in die Nahrungskette.
Deshalb hat man sich in den meisten Industrieländern dazu entschlossen, das zur Nutzung der Kernenergie nun einmal nötige Uran, lieber im Ausland abbauen zu lassen. 99% des in der BRD benötigten
Urans wird aus Australien, Kanada, Namibia, Südafrika und den U.S.A.
exportiert. Hier zu Lande befürchtete man auf Dauer zu starke Proteste.
In der ehemaligen DDR (Wismut-Erbe / Sachsen & Thüringen)wurde noch
bis zur Wiedervereinigung Uran abgebaut. Um diese Gebiete zu sanieren hat
man eigens die Strahlenschutzverordnung außer Kraft gesetzt und eine
höhere Strahlenbelastung zugelassen. Während der Abbaujahre zwischen
1949 und 1990 starben in der Region 7000 Menschen an Lungenkrebs. Dies ist
vermutlich auch der Grund warum mittlerweile in Australien 63 % der Einwohner
gegen den Uranabbau sind. Übrigens wird dort auch heute noch für
die sog. Westnationen" Uran abgebaut. Bezeichnenderweise tut man dies
in dem Gebiet in das man die Ureinwohner von Australien angesiedelt hat.
Im nächsten Schritt wird dieses Uran nun mit Hilfe eines
Lösungsmittels von dem Restgestein getrennt und anschließend gemahlen.
Das nun entstandene Uranoxid nennt man "Yellowcake".
2. Die erste Umwandlung in Uranhexaflorid :
Für die Nutzung in deutschen AKWs wird dieses nun nach Frankreich gebracht, wo es durch ein besonderes chemisches Verfahren
in Uranhexaflorid (UF6) umgewandelt wird. Diese Umwandlung gilt als eine
Art Reinigung. Nach diesem Prozeß gilt das Material als 100%ig (99,5%)
rein. Nicht zu vergessen ist aber, das auch hier bei eine nicht gerade geringe
Menge Atommüll entsteht. Wie dieser bzw. ob dieser entsorgt wird bleibt
offen.
3. Die Anreicherung von Uran 238 zu Uran 235 :
Das nun gewonnene (reine) Uran besteht aber zu 99,3 % aus Uran 238, das als nicht spaltbar gilt. Deshalb gilt es nun den Anteil
des spaltbaren Urans (0,7%), den des Isotops Uran 235 zu erhöhen. Zu
diesem Zwecke geht das Uran nun wieder einmal auf die Reise. Dies mal geht
es in die deutsche Urananreicherungsanlage in Gronau. Hier wird der Anteil
des Uran 235 in dem immer noch gasförmige Uranhexaflorid (UF6) durch
ein weiteres Verfahren in der Zentrifuge erhöht. Diese Prozedur wird
nun 20mal wiederholt, bis sich der Uran 235-Anteil in dem gasförmigen
UF6 auf "bahnbrechende" 3% erhöht hat. Das Uran mit diesem Gehalt"
ist nun geradeso verwendbar. Auch hier ist die Ausbeute also eher gering,
aber der Anteil des Abfallmaterials recht hoch. Immerhin noch 97% nicht
spaltbaren Uran 238. Die Urananreicherung ist übrigens der erste Schritt
der in nennenswertem Umfang in der BRD stattfindet.
4. Die Herstellung von Brennelementen oder die zweite
Umwandlung in Urandioxidpulver :
Nun geht es mal wieder auf die Reise und zwar in die
deutsche Brennelementefabrik in Lingen. Hier wird nun mal wieder ein aufwendiges
chemisches Verfahren angewandt um das Uranhexaflorid (UF6) in Urandioxidpulver
(UO2) umzuwandeln. Aus diesem UO2 werden nun feste Tabletten (Pallets)
hergestellt, die in einem weiteren Verarbeitungsschritt zunächst in
Röhren mit 1cm Durchmesser (Brennstab) gefüllt und diese wiederum
in den bekannten Brennelementen (80-350 Brennstäbe pro Element)
gebündelt werden. Von hier aus geht es nun wieder auf die Reise und
zwar kreuz und quer durch die gesamte Republik in alle bekannten und immer
noch nicht stillgelegten AKWs.
5. In den Atomkraftwerken (AKWs) :
Hier muß jährlich ein 1/3 der Brennstäbe
gegen neue ausgetauscht werden. Bei der zur Energiegewinnung nötigen
Spaltung des Atoms entsteht unter anderem Plutonium. Nun kommen die
"abgebrannten" Brennstäbe zunächst in das Abklingbecken. Die ganze
"Austauschprozedur" nennt man Revision. Von hier aus geht es nun wieder kreuz
und Quer durch die Republik in die französische bzw. die britische
Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) in La Hague bzw. Sellafield.
6. In der Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) :
Zunächst einmal sollte erwähnt werden, das
in den WAAs nur ein sehr geringer Teil des Atommülls zu sog. Mischoxid
(MOX)-Brennelementen wiederaufgearbeitet wird. Hierzu wird das Plutonium
von dem Resturan in den abgebrannten" Brennelementen getrennt und in
einem weiteren Prozeß das Plutonium in waffenfähiges Material
umgewandelt. Denn ursprünglich war die WAA für den sog.
schnellen Brüter gedacht und obwohl dieser nie gebaut wurde, wurde
die Wiederaufarbeitung fortgesetzt. In der WAA in La Hague wurden bis heute
ca. 30t Uranrestbestand von aus deutschen AKWs stammenden Brennelementen
abgetrennt und zu 7t MOX-Brennelementen aufgearbeitet. Dabei sind aber 3000t
Uran- und Abfallösung angefallen, die nun noch zusätzlich entsorgt
werden müssen. Dieser riesige Abfallberg wird aber nicht wie im
Rückführungsvertrag abtransportiert, sondern wird meist irgendwo
vergraben. Bisher wurden solche Funde rund um die WAA, aber auch in arktischen
Gebieten, gemacht. Ganz davon abgesehen wird auch der atomare Abfallberg
bei dieser Aktion mehr als nur verdoppelt. Denn pro Tonne (0,5 m3) atomarem
Abfall entstehen bei dieser "Trennungsaktion" 0,7m3 hoch radioaktivem Müll
und zusätzlich noch 6,1m3 mittel und schwach radioaktiver Müll.
Dazu kommt noch das beim öffnen der Brennstäbe Crypton entsteht,
das die Ozonschicht bei weitem mehr zerstört als es FCKW tut.
Zusätzlich leiten die WAAs ihre hoch radioaktiven Abwässer (In
Sellafield pro Tag 7.000.000 Liter) in die Meere, was dazu für das die
irische See mittlerweile zu den am stärksten verseuchten Meeren
überhaupt gehört. Aber auch die Nordsee ist mittlerweile sehr stark
davon betroffen. Dies alles dauert nun ganze 6 Jahre und gilt schizophrenerweise
auch noch als Entsorgungsnachweis und wird obwohl beide WAAs bei uns verboten
wären im Atomgesetz als schadlose Verwertung" bezeichnet. Die
WAA gilt neben dem Uranabbau als der Teil in der Brennstoffspirale mit den
höchsten radioaktiven Ableitungen in die Umwelt, denn sowohl die Abluft
als auch das Abwasser ist hoch radioaktiv verseucht.
Aber der eigentliche Hammer kommt erst jetzt : Denn
nach diesen 6 Jahren geht der ganze radioaktive Abfall, bei dessen Entstehung
sich die Energiekonzerne vorher eine "goldene Nase" verdient haben in die
Hände des Bundes über - So das der Staat nun für den Rest
verantwortlich ist !
7. Die Zwischenlagerung :
Nun folgen die von allen so geliebten und mittlerweile
berühmten Castortransporte in die Zwischenlager in das
nordrheinwestpfählische Ahaus oder in das noch berühmtere
niedersächsische Gorleben. In diesen Zwischenlagern sollen die Spaltprodukte
nun abkühlen und zerfallen. 30 Jahre sollten sie hier stehen bleiben,
bis zu ihrer Endlagerung. Gelagert werden sie hier in den Castoren die eigentlich
nur für den Transport gedacht waren. Das ist wohl auch der Grund , weshalb
es schon so einige Probleme mit den Dichtungen gegeben hat. (Übrigens
nicht erst im Zwischenlager). Jetzt müßte es eigentlich in das
Endlager gehen !
8. Das Endlager :
Das wohl bisher einzige wirklich gründlich erforschte
Endlager ist das im ehemaligen Salzstock von Gorleben. Hier müßte
das Salz allerdings sehr rein damit hier radioaktiver Müll auf Dauer
(eventuell) gelagert werden könnte. Doch schon 1983 kam die von der
Bundesregierung in Auftrag gegebene Studie des anerkannten Wissenschaftlers
Duphon zu dem Schluß, das der Salzstock bei Gorleben als Zwischen-
bzw. Endlager für hoch, mittel und schwach strahlenden Atommüll
ungeeignet ist. Doch die Bundesregierung läßt nicht von dem Vorhaben
hier ein Endlager einzurichten ab und behauptet das Salz sei rein. Seltsam
ist nur das man bereit einige Jahre zuvor Graf Bernsdorf die
Salzfördererlaubnis entzogen hatte mit der Begründung das Salz
sei unrein. Der Prozeß des Grafen lauft noch, denn auch er ist mittlerweile
Atomkraftgegner.
So kann man eigentlich davon ausgehen das es kein sicheres
Endlager gibt und ist es nicht ein wenig unverantwortlich Müll zu
produzieren wenn man gar keine Mülltonne besitzt ? - Denk nach !